Hans-Georg Jacobs wurde am 16. Februar 1946 in Schwerin geboren. Seine Mutter stammte aus Hamburg, zum Vater ist nichts bekannt.
Im Alter von nur 16 Jahren versuchte Jacobs zusammen mit den drei Brüdern Jürgen, Karl-Ludwig und Günter Schultz die DDR auf dem Weg über die Ostsee zu verlassen. Die Vier kannten sich vermutlich aus der Nachbarschaft: Bei beiden Familien findet sich die Glaisinstraße in Schwerin (einmal Nr. 3 und einmal Nr. 5) in den Unterlagen.
Im August 1962 liehen sich Hans-Georg und die Brüder Schultz in Schwerin zwei Faltboote sowie zwei Luftmatratzen aus und machten sich am Samstag, den 25. August 1962, auf den Weg. Vermutlich war ihr Startpunkt das mecklenburgische Küstengebiet bei Boltenhagen. Es ist davon auszugehen, dass die vier jungen Männer bei der Flucht alle ums Leben kamen.
Gewissheit darüber besteht nur bei den beiden Älteren: dem 21-jährigen Günter sowie dem 19-jährigen Karl-Ludwig. Der Leichnam von Karl-Ludwig Schultz wurde am 18. Oktober 1962 am Strand von Rerik aufgefunden. Knapp drei Wochen später, am 6. November 1962, wurde die Leiche von Günter Schultz an der dänischen Küste geborgen. Die Leichen des 16-jährigen Hans-Georg Jacobs sowie des 17-jährigen Jürgen Schultz wurden hingegen nie gefunden. Am 29. Oktober hatte ein Fischer lediglich die Brieftasche von Hans-Georg Jacobs aus der Ostsee gefischt.
1973 wurde Hans-Georg Jacobs für tot erklärt.