Die Familie Gill flüchtete vor den Kriegshandlungen aus Ostpreußen und ließ sich in dem Dorf Preten (Kreis Hagenow) als Neubauern nieder. Der 1931 geborene Sohn Helmut Walter Gill folgte als junger Erwachsener einer der Kampagnen der Wismut AG, die mit günstigen Arbeitsbedingungen und guter Entlohnung warben. Er zog nach Johanngeorgenstadt, um als Bergmann im Uranabbau zu arbeiten. Dort lernte er auch vermutlich den vier Jahre älteren Bruno Fischer aus Quastenberg kennen. Gemeinsam mit ihm fuhr Helmut Gill am 14. Juli 1950 nach Preten. Nach einem Aufenthalt in Gills Elternhaus begaben sich die beiden jungen Männer am 17. oder 18. Juli 1950 gemeinsam an das etwa zehn Kilometer entfernte Elbufer. Von dort aus versuchten sie, schwimmend die Elbe zu überqueren, um in die Bundesrepublik zu flüchten, doch beide ertranken. Am Nachmittag des 19. Juli barg die Volkspolizei die Leiche des 18-jährigen Helmut Gill am Elbufer der Gemeinde Neu Bleckede. Zwei Tage später wurde auch die Leiche von Bruno Fischer geborgen.
Vgl. die Biografie von Bruno Fischer