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Biografisches Handbuch

Siegfried Apportin

geboren am 13. November 1930 | erschossen am 2. Juli 1950 | Ort des Vorfalls: Kommando Palingen, Grenzbrigade Schönberg (Mecklenburg-Vorpommern)
BildunterschriftSiegfried Apportin
BildquelleNeues Deutschland
Quelle: Neues Deutschland
Gegen 21.30 Uhr benachrichtigte ein Posten des Kommandos Palingen-Dorf vom Fernsprecher des Kontrollpassierpunktes (KPP) Herrnburg die Wache der Kommandantur Herrnburg, dass Wachtmeister Apportin auf Standposten II erschossen wurde.

Siegfried Apportin kam als Vertriebener mit seiner Familie 1945 nach Güstrow. Der gelernte Maler meldete sich 1948 freiwillig zur Deutschen Grenzpolizei. Am 2. Juli 1950 war er mit seinem Posten, Volkspolizeianwärter Leo Knöpke, im Grenzeinsatz. Gegen 21.20 Uhr hörten zwei in der Nähe patrouillierende Posten ein schussartiges Geräusch. Gegen 21.30 Uhr benachrichtigte ein Posten des Kommandos Palingen-Dorf vom Fernsprecher des Kontrollpassierpunktes (KPP) Herrnburg die Wache der Kommandantur Herrnburg darüber, dass Wachtmeister Apportin auf Standposten II mit einem Kopfschuss am Kontrollpunkt aufgefunden wurde. Neben dem Toten lag Knöpkes entsicherter Karabiner. Der herbeigerufene Vertragsarzt der Grenzbereitschaft stellte den Tod Apportins durch Einschuss in den Mund fest. Volkspolizeianwärter Knöpke war verschwunden. Er stellte sich im Westen zunächst den britischen Besatzungstruppen, die ihn nach seiner Vernehmung der westdeutschen Polizei übergaben. Eine Verurteilung durch das Lübecker Landgericht wegen „vorsätzlicher Tötung“ endete laut Spiegel nach einer Revisionsentscheidung 1951 mit einer dreimonatigen Gefängnisstrafe wegen „fahrlässiger Tötung“. Die Strafe war jedoch bereits durch die vorherige Untersuchungshaft verbüßt.


Biografie von Siegfried Apportin, Biografisches Handbuch "Eiserner Vorhang" https://todesopfer.eiserner-vorhang.de/article/239-siegfried-apportin/, Letzter Zugriff: 29.11.2024