Die aus Groß Santersleben stammende Marianne Pilz schloss am 24. Februar 1934 mit dem Kaufmann Hermann Rogge in Magdeburg die Ehe. Ihre Tochter kam 1944 in Gera zur Welt. Am 14. März 1945 fiel ihr Ehemann im Krieg. Mutter und Tochter lebten 1952 im Uchtdorfer Weg am Stadtrand von Magdeburg. Mit Käthe Arndt, die nur wenige Fußminuten entfernt wohnte, machte sich die 47-Jährige Ende Mai 1952 auf den Weg in Richtung Helmstedt, wo sie möglicherweise Alltagsgüter, an denen es im kriegszerstörten Magdeburg mangelte, erwerben wollten. Um die Streifen der DDR-Grenzpolizei zu umgehen, durchquerten die beiden Frauen des Nachts den unwegsamen, weitestgehend unbesiedelten Lappwald. Die Grenze nach Niedersachsen lag nur noch 350 Meter entfernt, als sie in der Dunkelheit einen Steilhang übersahen.
Beide Frauen stürzten mehrere Meter tief in ein Wasserloch, verloren das Bewusstsein und ertranken. Erst am Abend des 19. Juni 1952 entdeckte eine Streife der Grenzpolizei ihre Leichen. „Vermutlich handelt es sich um illegale Grenzgänger“, hält der Rapport der Volkspolizei fest. Das Sterberegister der Gemeinde Beendorf vermerkt den 31. Mai
1952 als ihr wahrscheinliches Todesdatum.
Vgl. die Biografie von Käthe Arndt.