Am 29. Juli 1969 wurden Kleidungsstücke von Gerhard Otto Veit aus Jena am Strand von Ahrenshoop gefunden und er daraufhin für vermisst erklärt. Am 19. August wurde dann seine Leiche in der Ostsee vor Zingst aufgefunden und einer Sektion unterzogen.
Dort wurde für die Leiche eine Liegezeit von drei bis fünf Wochen angenommen, ein hochgradiger Fäulniszustand festgestellt und als Todesursache der sogenannte SEHRT’sche Magentod festgestellt. Dieser tritt auf, wenn Ertrinkende im Todeskampf ihr eigenes Erbrochenes Einatmen und sich so die Luftröhre und Lunge mit Mageninhalt füllen. Die Leiche trug auch eine Armbanduhr, deren Datumsanzeige am 29. Juli stehen geblieben war und die die Uhrzeit 11:14 Uhr anzeigte. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass Veit an diesem Tag in die Ostsee ging.
Darüber hinaus konnten die Obduzenten keine vorbestehenden Erkrankungen und keine Verletzungen feststellen. In der mit einem Reißverschluss versehenen Tasche seiner Badehose fanden sie jedoch ein entscheidendes Indiz: einen Kompass der Freiberger Präzisionsmechanik. Durch dieses Ausrüstungsstück wird die Annahme einer Flucht in Gerhard Veits Fall sehr plausibel, kann aber nicht endgültig nachgewiesen werden.