Dieter Harry Jakob kam am 30. Oktober 1958 in der Stadt Greiz zur Welt, die damals zum Bezirk Gera gehörte. Aus seinem Leben ist kaum etwas bekannt. Im Alter von 24 Jahren machte er sich vermutlich auf den Weg, über die Ostsee aus der DDR zu fliehen.
Zu dem Zeitpunkt wohnte er in Greiz und war verheiratet. Seit Sonntag, dem 31. Juli 1983, wurde er hier vermisst.
Die nächste Spur ist die des Auffindens einer männlichen Leiche am 17. August 1983 östlich von Zingst, zwischen Pramort und der Halbinsel Großer Werder. Laut Bestätigung des Arztes lag der voraussichtliche Todeseintritt 14 Tagen zurück. Die Sektion erfolgte am 18. August in Rostock. Die Todesursache war durch die fortgeschrittene Leichenfäulnis nicht sicher feststellbar, lautete aber „vermutlich Ertrinken“. Der Sektionsbericht ist auf den 29. September 1983 datiert. Einen Tag zuvor konnte die unbekannte Leiche anhand der Zahnbefunde zweifelsfrei als Dieter Jakob identifiziert werden. Zu den Hintergründen des Todes wurde im Bericht festgehalten: “Nach den vorliegenden Ermittlungsergebnissen hat J. am 31.7.1983 gegen 5.30 seine Wohnung verlassen. In seinem Rucksack fanden sich u.a. Unterwäsche, eine Luftmatratze und Schwimmflossen. Es liegt der Verdacht eines Tatbestandes gemäß § 213 StGB der DDR vor.“ Die Ermittler gingen also selbst von einem Fluchtversuch aus.
Auch wenn es sehr gewagt erscheint, mit einer Luftmatratze und Schwimmflossen einen Fluchtversuch vom Darß aus zu wagen, kann dieser Gedanke nicht ausgeschlossen werden. Vielleicht hoffte Jakob darauf, von einem Schiff aufgenommen zu werden. Nähere Informationen ließen sich bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht ermitteln. Somit kann nur der Ertrinkungstod von Dieter Jakob als gesichert angenommen werden – die Umstände bleiben im Dunkeln.