Bernd Engel wurde am 6. September 1947 geboren.
Zu seinem Leben ist verschwindend wenig bekannt. Er wohnte im Leipziger Stadtteil Lindenau, einem zu DDR-Zeiten in Verfall geratenen Wohngebiet. Im späten Sommer 1972 soll er in weiblicher Begleitung an der Ostsee gezeltet haben. Anfang September wurde der 20 Jahre junge Mann als vermisst gemeldet.
Am Montag, den 11. September 1972, um 9:30 Uhr fand ein Militärangehöriger der NVA am Strand von Wustrow eine männliche Wasserleiche. Um den linken Arm trug diese eine Kompassuhr, um den rechten Arm eine noch intakte Taucheruhr. Bekleidet war der Mann lediglich mit zwei übereinander gezogenen Badehosen, zwischen denen sich sechs Päckchen unbekannten Inhalts und ein Fläschchen Foledrin-Tropfen befanden. Letzteres war eine Arznei, die in der Augenheilkunde für Untersuchungen genutzt wurde, da sie eine Pupillenerweiterung bewirkte. Der Wirkstoff wurde seinerzeit auch zur Behandlung von niedrigem Blutdruck genutzt, da es sich um ein sogenanntes Sympathomimetikum handelt, welches die allgemeine Leistungsfähigkeit erhöht. Es ist nicht ausgeschlossen, dass das Präparat genutzt wurde, um die Körpertüchtigkeit für ein Schwimmen durch die Ostsee zu intensivieren. Später wurde der unbekannte Mann identifiziert. Es war der seit mehreren Tagen vermisste Bernd Engel. Nachträglich wurde sein Tod auf den 30. August 1972 festgesetzt.