Am 7. Juni 1952 meldete die Grenzpolizei aus Schleiz der Hauptverwaltung der Deutschen Grenzpolizei in Berlin: „Das Ehepaar Obkirchner aus Hirschberg, welches zur Aussiedelung vorgesehen war, beging in der Nacht vom 6.6. zum 7.6.52 Selbstmord durch Erschießen mit einer Pistole P 38. Der Täter schoß seiner Frau einen Schuß durch die Brust und durch die Schläfe, daraufhin verübte er Selbstmord durch einen Schläfenschuß. Bei anschließender Hausdurchsuchung wurden Briefe an amerikanische Offiziere gefunden. Das Material wurde dem MfS Schleiz übergeben.“
Klara Linna Obkirchner kam am 5. Oktober 1906 in Gefell als Tochter von Johann Gustav Friedrich Schmidt und seiner Frau Johanna Karoline Wilhelmine Elisabeth Schmidt zur Welt. Sie lebte nach dem Krieg mit ihrem Mann im nahe gelegenen vogtländischen Hirschberg. Das Ehepaar schied aus Angst vor der Zwangsumsiedlung in seiner Gartenlaube am Marktacker von Hirschberg aus dem Leben. Wie die DDR-Grenzpolizei berichtete, gingen unter den zur Aussiedlung vorgesehenen Familien Gerüchte um, sie würden in die Sowjetunion gebracht oder in das ehemalige Konzentrationslager Buchenwald eingeliefert.