Am 7. Juni 1952 meldete die Grenzpolizei aus Schleiz der Hauptverwaltung der Deutschen Grenzpolizei in Berlin: „Das Ehepaar Obkirchner aus Hirschberg, welches zur Aussiedelung vorgesehen war, beging in der Nacht vom 6.6. zum 7.6.52 Selbstmord durch Erschießen mit einer Pistole P 38. Der Täter schoß seiner Frau einen Schuß durch die Brust und durch die Schläfe, daraufhin verübte er Selbstmord durch einen Schläfenschuß. Bei anschließender Hausdurchsuchung wurden Briefe an amerikanische Offiziere gefunden. Das Material wurde dem MfS Schleiz übergeben.“
Kaspar Obkirchner kam am 17. Mai 1906 in der nahe bei München gelegenen Ortschaft Forstseeon als Sohn von Kaspar Obkirchner und seiner Frau Elisabeth zur Welt. Er wohnte nach dem Krieg mit seiner Frau in Hirschberg und arbeitete dort als Lkw-Fahrer. Das Ehepaar entschied sich aus Angst vor der Zwangsumsiedlung für den Freitod. Kaspar Obkirchner erschoss seine Frau Klara und sich selbst in ihrer Gartenlaube am Marktacker in Hirschberg. Wie die DDR-Grenzpolizei berichtete, gingen unter den zur Aussiedlung vorgesehenen Familien in mehreren Kreisen Gerüchte um, man werde in die Sowjetunion gebracht oder in das ehemalige Konzentrationslager Buchenwald eingeliefert.