Josef Vogel wurde am 14. Oktober 1930 im bayerischen Hofberg direkt an der tschechoslowakischen Grenze geboren. Am 14. November 1948 überschritt er nachts die tschechoslowakische Grenze und begab sich in das von Hofberg zwei Kilometer entfernte Dorf Fleky (Flecken), wo er in den Stall einer Weidegenossenschaft einbrach. Derartige Grenzübertritte häuften sich nach Zwangsaussiedlung der Deutschen aus der Tschechoslowakei. Vertriebene versuchten das zurückgelassene Vieh und Besitztümer über die Grenze zu holen. Josef Vogel wurde In der Stallung gegen 23.45 Uhr von Angehörigen des tschechoslowakischen Korps für Nationale Sicherheit (SNB) auf frischer Tat erwischt. Zwei Wachmeister Emilián Maršálek und Vojtěch Pytlíček hatten den Auftrag, zwei Landwirtschaftsbetriebe in Grenznähe zu bewachen. Wachtmeister Maršálek hörte Geräusche von berstendem Holz und Glas, ging unter Sicherung durch Pytlíček an die Ecke des Gebäudes und erkannte die Sillhouette eines Mannes am Stalleingang. Maršálek näherte sich der Person bis auf fünf Meter an und forderte sie auf, die Hände zu heben. Doch Vogel duckte sich und richtete eine Pistole auf den Wachtmeister. Darauf reagierte Maršálek sofort und feuerte einen Schuss aus seinem Karabiner ab. Josef Vogel stürzte am Kopf getroffen nieder und blieb auf dem Rücken liegen.
Da Maršálek die Anwesenheit von weiteren Einbrechern annahm, ging er hinter einem Baum in Deckung und suchte die Umgebung mit seiner Taschenlampe ab. Als er nach einer Weile weitere Geräusche hörte, rief er zuerst „Hände hoch“ und forderte Pytlíček auf, mit seiner Maschinenpistole eine Salve in Richtung der Geräusche abzugeben. Doch Pytlíčeks Waffe versagte und blieb auch bei weiteren Versuchen unbrauchbar. Maršálek und Pytlíček blieben deshalb vorsichtshalber in Beobachtungsposition und warteten auf die Wachablösung, die um 24 Uhr erfolgen sollte. Erst nach dem Eintreffen der Wachtmeister Vlastimil Loukota und Ladislav Čížek ging Maršálek zu dem am Boden liegenden Mann. Doch dieser lebte nicht mehr. In ca. einen Meter von dem Toten entfernt lag ein mit sechs Patronen geladener Revolver. Maršálek und Pytlíček erstatten daraufhin ihrem Grenzposten Meldung und forderten Unterstützung an.
Bei der Untersuchung des Tatorts durch den Leiter des Grenzpostens Svatá Kateřina (St. Katharina) wurde festgestellt, dass Vogel durch ein Fenster in den Stall eingebrochen war. Danach hatte er versucht, mit einem Holzbalken einen eisernen Riegel zu öffnen, der die Eingangstür von innen sicherte. Da ihm dies nicht gelang, versuchte er gerade die Tür auszuhebeln. Möglicherweise wartete er auf die Hilfe von Mittätern. Die Vermutung, dass Vogel nicht allein war, bestärkten auch Spuren an einer zweiten Stallung. Dort war ebenfalls eine Tür ausgehebelt worden, aber keines der dort untergebrachten 55 Rinder fehlte. Obwohl es dafür keine weiteren Beweise gab, ging die Ermittlung davon aus, dass es zwei Einbrechergruppen am Werk waren, die gleichzeitig in beide Gebäude eindrangen. Der getötete Vogel trug ein Portmonnaie mit 25 RM, einen vom Gemeindeamt Kötzting ausgestellten Arbeitsschuhgutschein, eine Drescherlaubnis und eine englischsprachige Kennkarte aus Hofberg bei sich.
Der Waffengebrauch wurde als gerechtfertigt und das Verhalten der Soldaten als dienstlich korrekt beurteilt. Die Obduktion fand ohne Leichenöffnung statt und kam zu dem Ergebnis, dass der Tod sofort nach dem Einschuss eingetreten war. Es handelte sich um einen Kopfdurchschuss, der vom Mund bis zum 7. Halswirbel ging. Die Leiche von Josef Vogel wurde am 16. November 1948 auf dem Friedhof in Červené Dřevo (Rothenbaum) heimlich beerdigt. Der Friedhof samt der Kirche wurde in den 1950er eingeebnet. Emilián Maršálek avancierte im SNB zum Kapitän und blieb bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1976 im Dienst.