Erich Karl Hans Hoffmann kam im thüringischen Geschwenda zur Welt und lebte dort bis zu seinem Tode. Wie sein Vater erlernte er den Beruf des Glasbläsers. Im Alter von 23 Jahren heiratete er die gleichaltrige Fabrikarbeiterin Lilli Margarete Jenny Müller, die ebenfalls aus Geschwenda stammte und wie er der evangelischen Kirche angehörte. Für den 14. Dezember 1951, einem Freitagabend, verabredeten sich sieben Personen, um zwischen Ellrich und Worbis gemeinsam die thüringisch-niedersächsische Grenze zu überqueren. Vermutlich wollten sie sich auf der Westseite Waren besorgen oder Tauschgeschäfte machen. Von seinem Heimatort Geschwenda aus hatte Karl Hoffmann bereits eine längere Wegstrecke von etwa 130 Kilometern ins Grenzgebiet zurückgelegt. Trotz einiger Sonnenstunden lagen die Temperaturen in dieser Gegend tagsüber um den Gefrierpunkt. Als die Grenzgänger sich gegen 19 Uhr auf den Weg über die Grenze machten, herrschte bereits Nachtfrost. Sie liefen im Abstand von etwa 15 Metern hintereinander, als sie im Gebiet des Glasehäuserwaldes auf eine Sonderstreife des Grenzkommandos Neuendorf trafen. Als sich die Gruppe annäherte, trat Hauptwachtmeister B. plötzlich aus dem Wald und rief „Halt! Stehenbleiben!“ In diesem Moment stoben die Grenzgänger in verschiedene Richtungen auseinander. Die beiden Grenzpolizisten nahmen die Verfolgung der Flüchtenden auf, Hauptwachtmeister B. rief den Davonlaufenden mehrfach zu, sie sollten stehenbleiben und gab aus seiner Pistole einen Warnschuss ab. Kurz darauf stolperte er auf dem gefrorenen Ackerboden und stürzte. Dabei löste sich nach seinen Angaben ein weiterer Schuss aus der entsicherten Waffe. Das Geschoss traf Karl Hoffmann aus einer Entfernung von etwa 45 Metern und durchschlug sein Herz. Er starb auf der Stelle.
Die Grenzbereitschaft Ellrich vermerkte am Folgetag in einer Information an die Hauptverwaltung Deutsche Volkspolizei, Karl Hoffmann sei seit 1948 als Grenzgänger bekannt gewesen.