Am 8. Juli 1951 gegen 6.10 Uhr bemerkten eine DDR-Grenzpolizeistreife mehrere Personen, die sich zur Grenze in Richtung Helmstedt bewegten. Sie versuchten nach eigenen Angaben durch Rufe und zwei Warnschüsse die Gruppe aufzuhalten, bevor sie gezielt schossen. Eine Kugel traf die 20-jährige Dora Charlotte Scheibel aus Neuruppin in den Rücken. Die junge Hausgehilfin befand sich mit ihrem Verlobten und einer 17-jährigen Freundin auf dem Weg nach Hameln, um dort nach Arbeit zu suchen. Es gelang ihrem Verlobten und der Freundin noch, die Verletzte auf westdeutsches Gebiet zu tragen, wo ihr Beamte des Zollgrenzdienstes Erste Hilfe leisteten. Doch auf dem Transport in das Helmstedter Krankenhaus erlag sie ihren Verletzungen.
Einer zeitgenössischen Pressemeldung zufolge baten Dora Scheibels Eltern um die Beisetzung ihrer Tochter in Helmstedt, da ihnen die Mittel für eine Überführung der Toten nach Neuruppin fehlten. Die Staatsanwaltschaft Berlin stellte am 13. Mai 1997 die nach der Wiedervereinigung gegen die beteiligten Grenzpolizisten eingeleiteten Ermittlungen wegen Totschlags ein, da sich aus dem Grenzpolizeibericht über den Vorfall kein bedingter Tötungsvorsatz herleiten lasse.