Auch Heinz Krause gehörte zu den am 4. September 1950 verhafteten 13 Volkspolizisten des Grenzpostens Kietz an der Elbe, die nach MfS-Behauptung eine „faschistische Untergrundorganisation“ gebildet und vom Kommando Kietz aus politische Zersetzung in der Volkspolizeibereitschaft organisiert haben sollen. Die Wachtmeister Egon Roth und Horst Schwieger sollen die Anführer der Gruppe gewesen sein. Heinz Krause wuchs als Bauernkind im masurischen Passenheim auf. Nach Kriegsende musste die deutsche Bevölkerung das Städtchen verlassen. Heinz Krause arbeitete in der Sowjetischen Besatzungszone zunächst bei seinem Vater und dann kurzzeitig beim Wasserbauamt in Schwerin, bevor er sich im Dezember 1949 zur Volkspolizei meldete. Nach einer kurzen Ausbildungszeit kam er als Wachtmeister zum Grenzposten Kietz an die Elbe. Dort soll er sich dann einer Gruppe von Gegnern des SED-Regimes angeschlossen haben. In seiner Vernehmung sagte Heinz Krause am 15. September 1950 aus, dass der Fluchtplan für den 4. September 1950 von Roth, Schwieger und Alfred Hanne stamme. In der namentlichen Auflistung der Festgenommenen wird Hanne jedoch nicht erwähnt. Vermutlich war er der Informant „Kirche“. Der DDR-Staatssicherheitsdienst lieferte Heinz Krause am 19. September 1950 der sowjetischen Militärjustiz aus, die ihn am 20. Dezember 1950 in Schwerin gemeinsam mit seinen Kameraden Gerhardt Hinze, Egon Roth, Horst Schwieger, Werner Wendt und Walter Wrona zum Tode verurteilte. Ihnen wurden antisowjetische Tätigkeit, Spionage, Vorbereitung eines Aufstands und die Mitgliedschaft in einer konterrevolutionären Organisation vorgeworfen. Heinz Krause wurde am 24. April 1951 in Moskau erschossen.
Heinz Krause
Biografie von Heinz Krause, Biografisches Handbuch "Eiserner Vorhang" https://todesopfer.eiserner-vorhang.de/article/291-heinz-krause/, Letzter Zugriff: 21.11.2024