In den späten Abendstunden des 10. Juni 1957 befand sich der Gefreite D. auf dem Weg zum Postendienst. Plötzlich bemerkte er auf einer Wiese einen Schatten. Er schoss sofort mit seiner MPi in diese Richtung und hörte von dort einen Aufschrei. Als er zu der Stelle eilte, musste er feststellen, dass er auf seinen Kameraden Karl Ludwig Schweinhardt geschossen hatte. Der 17-jährige versah als Gefreiter gerade seinen Postendienst und beobachtete das Gelände. Das Geschoss traf ihn am linken Oberarm, verletzte seine Lunge und durchschlug sein Herz. Karl Ludwig Schweinhardt starb noch am Ort des Geschehens. Er wurde am 14. Juni 1957 auf dem Heidetor-Friedhof in seinem Heimatort Zerbst beigesetzt.
Der Gefreite D. wurde aufgrund des fahrlässigen und unberechtigten Schusswaffengebrauchs vorläufig arrestiert. Die in den 1990er Jahren durchgeführten Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Erfurt blieben erfolglos. Sie wurden mit Verfügung vom 24. März 1999 „aus sonstigen Gründen“ eingestellt.