Werner Otto Max Heise kam in Ahlsdorf im Mansfelder Gebirgskreis zur Welt und wuchs auch dort auf. Er absolvierte eine Ausbildung zum Bankkaufmann und war in seinem Heimatort als Sparkassenangestellter tätig.
Im Tagesrapport der Deutschen Grenzpolizei ist für den 1. September 1950 im Bereich der Grenzbereitschaft Mihla die „Verletzung eines Grenzgängers durch Schusswaffengebrauch“ vermerkt. Demnach kehrte Werner Heise in der Nacht gegen 4.40 Uhr aus dem Westen über die hessisch-thüringische Grenze in die DDR zurück. Um nach Ahlsdorf zu gelangen, hatte er noch eine Wegstrecke von etwa 130 Kilometern zurückzulegen. Er befand sich bereits auf dem Hoheitsgebiet der DDR, als Grenzpolizisten ihn entdeckten und mit Rufen und Warnschüssen zum Stehenbleiben aufforderten. Als Werner Heise nicht reagierte, schossen sie gezielt auf ihn und trafen den 23-Jährigen am Oberarm und in der Bauchgegend. Man brachte den Verletzten nach Heiligenstadt in das dortige Krankenhaus. Die lebenserhaltenden Maßnahmen der Ärzte scheiterten. Werner Heise erlag fünf Tage vor seinem 24. Geburtstag gegen 8 Uhr infolge starker innerer Blutungen einem Herzstillstand.