In der Nacht vom 1. auf den 2. September 1961 gegen 0:15 Uhr sprang der junge Mann, der als Tourist an Bord des Fährschiffes „Sassnitz“ war, während der Liegezeit des Schiffes im Hafen der schwedischen Kleinstadt Trelleborg vom Bootsdeck auf den Landungssteg, um so das westliche Festland zu erreichen. Dabei stürzte er zwischen die Kaimauer und das Schiff auf die Gummipuffer und verletzte sich schwer. Obwohl der Krankenwagen bereits nach etwa drei Minuten eingetroffen war, starb Heydel am 2. September 1961 um 0:45 Uhr in Trelleborg an den Folgen des Sturzes. Der Notarzt bestätigte dem Kapitän des Fährschiffes den Tod. Was die Ursachen für seinen riskanten Fluchtversuch waren und ob es sich um eine geplante oder spontane Aktion handelte, kann nicht mehr rekonstruiert werden.
Günter Heydel zählt zu den ersten Opfern, die die Seegrenze zwischen der DDR und dem westlichen Ausland forderte. Der aus Leipzig stammende Heydel wurde am 30. Juni 1934 geboren und nur 27 Jahre alt. Er hinterließ eine Ehefrau. Die beiden hatten erst ein Jahr zuvor geheiratet.