Klaus-Dieter Hebig wuchs in einer Eisenacher Arbeiterfamilie auf. Nach dem Abschluss der 10. Klasse an der Polytechnischen Oberschule erlernte er im VEB Automobilwerk Eisenach den Beruf eines Montageschlossers im Fahrzeugbau. Der fleißige und gute Lehrling konnte seine Facharbeiterprüfung vorzeitig ablegen und kam hernach in die Endmontage der dortigen Wartburgproduktion. 1968 verpflichtete sich Klaus-Dieter Hebig zum vierjährigen Wehrdienst bei der Volksmarine.
Andreas D., ein 22-jähriger Unterfeldwebel des Grenzausbildungsregiments Eisenach, kehrte am 6. März 1984 vom Ausgang angetrunken in die Kaserne zurück. Er entwendete dort den Schlüssel der Waffenkammer und nahm seine Maschinenpistole samt vier gefüllten Magazinen an sich. Anschließend kletterte er über den Kasernenzaun. Vom Grenzausbildungsregiment in der Ernst-Thälmann-Straße war es nur knapp ein Kilometer bis zum Kulturhaus der Automobilarbeiter in der Heinrich-Heine-Straße. Unter den Gästen, die dort eine Faschingsveranstaltung besuchten, befand sich auch Klaus-Dieter Hebig. Er arbeitete zu dieser Zeit als Betriebshandwerker beim VEB Backwaren Eisenach und besuchte das Faschingsfest, um seine alten Kollegen aus der Fahrzeugfabrik wiederzusehen. Gegen 1.35 Uhr machte er sich auf den Heimweg. Genau in diesem Moment erreichte Andreas D. die Heinrich-Heine-Straße und gab unvermittelt mehrere Feuerstöße aus seiner Waffe ab. Ein Geschoss traf Klaus-Dieter Hebig.
Andreas D. stürmte danach in das Kulturhaus und bedrohte zwei auf der Faschingsfeier anwesende Frauen. Gemeinsam gelang es mehreren Gästen, ihm die Waffe zu entreißen und ihn bis zum Eintreffen der Volkspolizei festzuhalten. Für Klaus-Dieter Hebig kam jedoch jede Hilfe zu spät, er starb noch am Tatort. Er hinterließ seine Frau und eine gemeinsame Tochter.