Nachdem er mit Erfolg die Offiziershochschule (OHS) der Grenztruppen „Rosa Luxemburg” in Plauen absolviert hatte, diente Bodo Panke als Leutnant im Grenzregiment 9, Meiningen. Schon zu seiner Schulzeit schrieb er in einer Bewerbung, er wolle „den Beruf als Offizier der Grenztruppen erlernen”. Seine Eltern seien „beide Mitglieder der Partei der Arbeiterklasse”, sein Vater sei fast 25 Jahre Offizier. Er wünsche sich, wie sein Vater als Kommandeur der Grenztruppen ausgebildet zu werden. Der Wunsch ging in Erfüllung und Bodo Panke konnte sogar die Offiziershochschule in Plauen besuchen, an der sein Vater als Oberstleutnant lehrte.
Von einem befreundeten Kameraden wurde Bodo Panke als „überbetont feinfühlig” beschrieben. Ihm Nahestehende berichteten, er habe „sich alles sehr zu Herzen” genommen. „Eine Ungerechtigkeit oder verweigerte Zuneigung trafen ihn empfindlich”. Er sei „gutmütig und hilfsbereit” gewesen, habe aber über wenig „Durchsetzungsvermögen” verfügt, während er nach außen hin jedoch Stärke und Disziplin zu zeigen versucht habe. „Viel Respekt und vielleicht sogar Angst” habe er vor seinem Vater gehabt, der sein großes Vorbild gewesen sei. Wenige Wochen vor seinem Tod führte ein Stasi-Oberleutnant aus Meiningen mehrere Anwerbungsgespräche mit Bodo Panke, der sich angeblich bereit erklärte, „zur gegebenen Zeit als Berufsoffizier im MfS zu arbeiten und die damit verbundenen Konsequenzen zu tragen”. Seine Kenntnisse über das MfS stammten, wie er betonte, freilich nur aus Büchern und Filmen.
Am Vormittag des 17. August 1979 fanden Angehörige Bodo Panke auf dem Dachboden des Hauses seiner ehemaligen Schwiegereltern in Plauen erhängt auf. Der 22-Jährige hatte sich kurz zuvor mit seiner geschiedenen Ehefrau wieder versöhnt. Die Untersuchungsführer der zuständigen MfS-Bezirksverwaltung Karl-Marx-Stadt (heute: Chemnitz) hielten als Motiv der Selbsttötung fest: „Entgegen bestehender und ihm bekannter dienstlicher Weisungen und Befehle nahm Bodo Panke in der Zeit vom 14. bis 17. August 1979 Kontakte zu Bürgern aus dem nichtsozialistischen Ausland auf.” Die Besucher waren Verwandte der Schwiegereltern aus Kanada. Panke habe, statt diesen Kontakt zu meiden, insbesondere zu der 19-jährigen Tochter des Ehepaares ein enges Verhältnis gesucht und nichts unternommen, um den kanadischen Staatsbürgern aus dem Weg zu gehen. Die MfS-Leute kamen zu dem Ergebnis, dass sich Panke „zur Selbsttötung entschloß, da er familiär zum wiederholten Male gescheitert war und zudem befürchtete, wegen seiner Kontakte zu den kanadischen Staatsbürgern dienstlich zur Verantwortung gezogen zu werden”. Offenbar war der Druck, der auf ihm lastete, so groß, dass er sich in einer ausweglosen Lage glaubte. Am 16. August 1979, einen Tag bevor er aus dem Leben schied, schrieb Bode Panke einen Abschiedsbrief mit letzten Grüßen an seine geschiedene Frau und seinen kleinen Sohn.