Nach der Untersuchung des Suizids teilten die MfS-Ermittler am 25. Juli 1979 ihrer Hauptabteilung I in Berlin mit: „Die Motive und Ursachen liegen mit hoher Wahrscheinlichkeit im Persönlichkeitsbild des Soldaten Quertfurth begründet. Qu. wird übereinstimmend als sehr sensibel, labil, verschlossen, kontaktarm und mit Neigung zum depressiven Verhalten eingeschätzt, der nicht bereit war, sich der militärischen Disziplin und Ordnung unterzuordnen. Bereits einen Tag nach der Einberufung entfernte er sich unerlaubt von der Dienststelle zum Heimatort und mußte zurückgeholt werden.” Am 8. Juni sei er sechs Stunden zu spät aus dem Urlaub zurückgekehrt. Bei der Durchsuchung seines Spinds fanden die MfS-Leute einen Brief „von einer Carolin aus Frankfurt/Main” Aus dem Inhalt sei ersichtlich, „daß zwischen ihr und dem Soldaten Querfruth ein freundschaftliches Verhältnis bestand, und er sich ihr gegenüber negativ zu den gesellschaftlichen Verhältnissen in der DDR und zum Wehrdienst geäußert haben muß”.
Donald Querfurth
Am 23. Juni 1979 gegen 6.20 Uhr vernahm der Offizier vom Dienst in der Kaserne des Grenzausbildungsregiments Eisenach einen kurzen Feuerstoß aus einer MPi. Der Soldat Donald Querfurth hatte sich, wie dann festgestellt wurde, während des Wachdienstes in der Kaserne des Grenzausbildungsregiments-11 „Theodor Neubauer” in Eisenach selbst erschossen. Ein Motiv konnte zunächst nicht ermittelt werden.
Biografie von Donald Querfurth, Biografisches Handbuch "Eiserner Vorhang" https://todesopfer.eiserner-vorhang.de/article/374-donald-querfurth/, Letzter Zugriff: 21.11.2024