Nach seiner Lehrzeit zum Schornsteinfeger in Neustadt-Glewe zog der junge Mann nach Schwerin, weil er dort eine Anstellung und eine kleine Wohnung bekam. Am Wochenende traf er sich mit Freunden am Schweriner Schlachthofplatz. Dort träumten sich die Jugendlichen begleitet von Musik aus dem Transistorradio in ihre jeweilige Wunschwelt hinein und erzählten sich gegenseitig ihre Hoffnungen für den eigenen Lebensweg. Bernd Peter war ein beliebter Junge, der gerne Schabernack trieb und Spaß hatte.
Mit seinen Freunden Christian Block und Reinhold Brückner beschloss er, die DDR schwimmend über die Ostsee zu verlassen. „Die drei Jugendlichen experimentierten mit Cremes, um die Haut vor Kälte zu schützen, sie schwimmen im Ostorfer See und probieren dabei aus, wie lange sie es im Wasser aushalten können.“
Am Abend des 28. Augusts 1965 soll es dann von Schwanensee losgehen. Die geplante Fluchtroute sah vor, mit der Eisenbahn nach Klütz zu fahren, von da zu Fuß nach Barendorf zu kommen um dann nach Einbruch der Dunkelheit dem Leuchtfeuer auf der Westseite entgegen zu schwimmen. Auf halber Strecke zur Westküste war die Fahrrinne, dort wollten sie sich an einer Boje festhalten und auf Hilfe warten.
Eine Zeit lang hörte man nichts von den Ausreißern. Die Jugendlichen vom Schlachthof glauben, die Drei hätten es geschafft, selbst das Ministerium für Staatssicherheit, das durch einen Informanten schon zeitnah von der Flucht wusste, ging anfangs von einem geglückten Grenzdurchbruch aus. Es wurde innerhalb der Jugendgruppe gegen eventuelle Nachahmer ermittelt, die auch angeklagt werden und Haftstrafen verbüßen sollten. Am 7. September wurde dann eine männliche Leiche aus der Ostsee geborgen, die später als Bernd Peter Dibbern identifiziert wird. Vier Tage später fand man den toten Christian Block und am 13. September wurde am Strand von Barendorf der leblose Körper von Reinhold Peti Brückner geborgen. Bernd Peter Dibbern wurde im Oktober 1965 in Neu Kaliß beigesetzt.