Die beiden Berliner Freunde Ralph-Peter Saurien und Tobias M. hatten sich laut Presseberichten bereits seit Längerem vergeblich durch Ausreiseanträge um eine Übersiedlung in den Westen bemüht. Im April 1989 entschlossen sie sich schließlich zur Flucht. Ralph-Peter Saurien war von Beruf Fliesenleger, er wohnte in Berlin-Friedrichshain und arbeitete bei der PGH Ofenbau. Tobias M. war Anstreicher, in der Zeit vor dem Fluchtversuch soll er arbeitslos gewesen sein. Da die Volkspolizei Ralph-Peter Saurien die Fahrerlaubnis entzogen hatte, saß sein Freund am Steuer des Lada 1600, als sich die beiden 21Jährigen auf den Weg nach Ungarn machten.
Zunächst versuchten sie bei Nickelsdorf den Grenzübergang von Ungarn nach Österreich zu passieren. Ungarische Sicherheitskräfte stoppten aber das Fahrzeug. Die beiden jungen Männer erklärten, sie hätten sich verfahren, ihr eigentliches Reiseziel sei die ČSSR. Daraufhin begleiteten ungarische Sicherheitskräften das Fahrzeug bis zur Grenze der ČSSR.
Von dort aus fuhren die beiden Freunde zum Grenzübergang Bratislava-Petržalka. Ihr Fahrzeug passierte den ersten verkehrsbedingt geöffneten Schlagbaum und reihte sich dann auf die für Diplomaten reservierte Sonderspur ein. Als dort für ein gerade abgefertigtes CD-Fahrzeug der Schlagbaum geöffnet wurde, setzte das Fluchtfahrzeug sofort auf der Diplomatenspur mit hoher Geschwindigkeit nach. Der Wagen prallte gegen den sich schließenden Schlagbaum, wodurch das Dach des Wagens abgerissen wurde. Der schwer beschädigte Lada schlitterte ohne Dach noch auf die österreichische Seite, den Grenzübergang Wolfsthal-Berg. Dort konnte Ralph-Peter Saurien nur noch tot aus dem Fahrzeugwrack geborgen werden. Der schwer verletzte Tobias M. wurde in das Krankenhaus nach Hainburg gebracht.
Österreichische und westdeutschen Medien berichteten am 21. und 22. April 1989 ausführlich über den Grenzzwischenfall und Sauriens Tod.
Die Wiener DDR-Botschaft erhielt auf Veranlassung des DDR-Staatssicherheitsdienstes den Auftrag, den Verletzten Tobias M. im Krankenhaus aufzusuchen und ihn unter Zusicherung von Straffreiheit zu einer Rückkehr in die DDR zu bewegen. Die DDR-Diplomaten Richel und Hinz fuhren deswegen am 24. April 1989 nach Hainburg. Die dort zuständige österreichische Ärztin verweigerte ihnen jedoch einen Krankenbesuch bei Tobias M., da dieser keinen Kontakt zur DDR-Botschaft wünsche. Auch das österreichische Außenministerium ließ sich nicht bewegen, eine Besuchsmöglichkeit für die DDR-Diplomaten zu arrangieren. Wenn Tobias M. einen Asylantrag stelle, werde nach österreichischen Recht die DDR-Botschaft darüber nicht benachrichtigt. Am 10. Mai 1989 telegrafierte Botschaftsrat Richel dem DDR-Außenministerium nach Berlin, der Gesandte des Bundesministeriums für auswärtige Angelegenheiten Dr. Maximilian Pammer habe ihm mitgeteilt, Tobias M. sei am 28. April aus dem Krankenhaus Hainburg entlassen worden und in die Bundesrepublik Deutschland ausgereist. Die österreichischen Behörden hätten nicht die Absicht, gegen ihn ein Strafverfahren einzuleiten.
Die DDR-Botschaft sorgte nach der Einäscherung des Leichnams von Ralph-Peter Saurien für die Urnenüberführung nach Ost-Berlin. Die Urnenbeisetzung erfolgte auf dem Friedhof in Biesdorf.