Peter Paul Hecht zog mit 21 Jahren von Hamburg nach Mainz und arbeitete als Reproduktionsfotograf in einem Frankfurter Druckereibetrieb. Ein Jahr später heiratete er eine ehemalige DDR-Bürgerin, die aus Aschersleben stammte. Kurz nach der Vermählung im Jahr 1959 entschloss sich das junge Paar, in die Heimat der Ehefrau nach Aschersleben in die DDR zu ziehen. Die Ehe wurde jedoch später geschieden, und so zog Peter Hecht im November 1961 nach Erfurt. Dort fand er in der Druckerei „Fortschritt“ eine Beschäftigung als Reproduktionsfotograf und Unterkunft im betriebseigenen Wohnheim. Wahrscheinlich hielt ihn aber nichts mehr in der DDR. Er berichtete einem Mitbewohner von seinem vergeblichen Versuch, beim Staatsrat der DDR die Genehmigung zur Übersiedlung nach Jugoslawien zu erwirken. Sein Übersiedlungsantrag traf auf Ablehnung. Es gibt Hinweise darauf, dass Peter Hecht fortan von der Staatssicherheit bedrängt wurde. Daraufhin entwickelte er einen Fluchtplan und kündigte seinen Eltern brieflich an, dass er am 24. Dezember 1962 in der Gegend um Schnackenburg wieder in die Bundesrepublik zurückkehren werde.
In der Nacht vom 23. auf den 24. Dezember 1962 herrschte starker Frost, die Temperaturen sanken bis auf minus 20°C. Peter Hecht, der in der Dunkelheit am Ortsrand von Wittenberge ans Elbufer trat, hatte sich gegen die Kälte gewappnet. Unter seiner Oberbekleidung trug er einen Trainingsanzug sowie mehrere Unterhosen und Unterhemden. Sein Vorhaben war dennoch so waghalsig wie verzweifelt. Er wollte den in Wittenberge noch nicht durch Grenzanlagen gesicherten Zugang zur Elbe nutzen, um schwimmend das weit entfernte flussaufwärts liegende niedersächsische Ufer zu erreichen. Wenn alles glückte, würde er Weihnachten bei seiner Familie in Hamburg verbringen können. Am Elbufer zog er über seine Kleidung einen selbstgefertigten Schwimmanzug aus Gummi, den er mit Gummilösung abdichtete. Seinen Personalausweis, eine Landkarte und persönliche Unterlagen verpackte er wasserdicht in Folie. Dann stieg er in das eiskalte Wasser und schwamm mit der Strömung.
Er war erst kurze Zeit im Wasser, als der selbst hergestellte Schutzanzug am Bein aufplatzte. Sofort drang eiskaltes Wasser in den Gummianzug ein. Peter Hecht brach sein Vorhaben ab und kehrte zurück an Land. Bis in Bauchhöhe durchnässt, erreichte er eine Kleingartenanlage am Ortsrand von Wittenberge. Doch in der Winternacht hielt sich hier niemand auf, der dem völlig Unterkühlten hätte helfen können. Peter Hecht ist in jener Nacht erfroren. Um 6 Uhr am 24. Dezember 1962 entdeckte man seine Leiche 400 Meter vom Elbufer entfernt. Seine letzte Ruhestätte fand der 25-Jährige auf dem Friedhof in Perleberg.